Total-Quality-Management (TQM / umfassendes Qualitätsmanagement)

Lernen Sie die Definition, Bedeutung und wichtigsten Bausteine des Total Quality Management kennen. Erhalten Sie Antworten auf häufig gestellte Fragen und erfahren Sie, wie Sie ein TQM-Modell effizient umsetzen.

Was ist TQM?

Total Quality Management (Abkürzung TQM) ist ein organisatorischer Managementansatz, der darauf abzielt Qualität als Systemziel einzuführen und in weiterer Folge auch dauerhaft zu erhalten. Als ein Qualitätsmanagement-System bezieht TQM alle Mitarbeiter ein, um hohe Arbeitsstandards im gesamten Unternehmen zu garantieren. Die Einführung von TQM trägt dazu bei, die Produktivität der Mitarbeiter zu verbessern, die Kundenzufriedenheit zu erhöhen und Wettbewerbsvorteile zu erzielen.

Was ist Total-Quality-Management? (TQM / umfassendes Qualitätsmanagement)

Total-Quality-Management-Diagramm

Bedeutung von TQM

Das Total Quality Management wird oft als Vorläufer vieler anderer Qualitätsmanagement-Systeme bezeichnet. So z. B. von Sechs Sigma und Lean. Einige Konzepte der ISO 9001,dem weltweit anerkanntesten Qualitätsmanagementsystem (QMS), lässt sich ebenso auf die TQM-Grundsätze zurückführen. Das Total Quality Management ist deshalb so effektiv, weil es einen flexiblen Rahmen für die Umsetzung wirksamer Qualitäts- und Produktivitätsinitiativen in allen Unternehmensbereichen bietet.

Philosophie des Total Quality Management

Es gibt zwar noch keine einzige verbindliche Quelle, aber es ist weithin anerkannt, dass das TQM bereits Mitte der 1920er Jahre entwickelt wurde. In diesem Jahr formulierte Walter Shewhart eine statistische Stichprobentechnik für die Qualitätskontrolle, die später als Statistische Prozesskontrolle (SPC) Bekanntheit erlangte.

Der Begriff „Total Quality Management“ wird jedoch erst seit den 1980er Jahren verwendet. Der Schlüssel zu seiner Entwicklung waren die folgenden Grundsätze, die von bedeutenden Persönlichkeiten aus der Welt des Qualitätsmanagements aufgestellt wurden:

3 Grundsätze des TQM

Armand V. Feigenbaum führte als Erster das Konzept der unternehmensweiten Qualitätskontrolle (Company Wide Quality Control, CWQC) ein. Dieses wird von vielen Experten als die direkteste Inspiration für das heutige TQM angesehen. Bei der Suche nach den 3 Grundsätzen des TQM könnte sein 3-Schritte-Ansatz zur Qualitätsverbesserung einer der ersten sein, die einem in den Sinn kommen.

  1. Qualität als Führungsaufgabe: Bei der Durchsetzung von Qualitätsbestrebungen sollte das Management die Führung übernehmen – und zwar auf der Grundlage einer soliden Planung.
  2. Qualitätstechnologie: Im Kontext seines Buches bedeutet dies nicht nur die Anwendung statistischer, technischer oder ingenieurwissenschaftlicher Methoden. Sondern vor allem auch die konstante Anpassung an die neuesten Qualitätsmanagementprogramme, um die Qualität langfristig sicher zu stellen.
  3. Organisatorisches Engagement: Alle Mitglieder des Unternehmens spielen eine essentielle Rolle bei der Verbesserung der Unternehmensqualität. Vom Management über die Büroangestellten und Ingenieure bis hin zu den Mitarbeitern in der Werkstatt. Die Motivation und ständige Weiterbildung der gesamten Belegschaft zeigt das wahre Engagement für die Verbesserung der Produkt- und / oder Dienstleistungsqualität.

Die 3 Säulen des Total Quality Management

Ein anderes Trio von Total-Quality-Management-Prinzipien könnte sich auf die 3 kritischen Prozesse für das Qualitätsmanagement beziehen, die häufig als Juran-Trilogie (nach Joseph M. Juran) bezeichnet werden. Um sein Handbuch der Qualitätskontrolle in eine bessere Sichtweise zu rücken, finden Sie hier die 3 Schlüsselprinzipien seines Qualitätsmanagementansatzes:

  1. Pareto-Prinzip: Im Zusammenhang mit Qualitätsmanagement bedeutet dies „die wenigen wichtigen und die vielen unbedeutenden“ zu ermitteln. D. h. den kleinen Prozentsatz der Ursachen in Produktions- und Dienstleistungsprozessen, welche den größten Effekt in Bezug auf Fehler – und damit zusätzliche (sowie gleichzeitig unnötige) Kosten – haben.
  2. Management-Theorie: Dies beinhaltet einen Paradigmenwechsel von der ausschließlichen Konzentration auf die Qualität des Endprodukts hin zu einer umfassenden Betrachtung des menschlichen Elements im Qualitätsmanagement.
  3. Juran-Trilogie: Die 3 universellen Prozesse für das Qualitätsmanagement sind Qualitätsplanung (die Entwurfsphase bzw. Erstellung eines Fahrplans), Qualitätskontrolle (die Anwendung von Methoden, die sicherstellen, dass die Prozesse unter Kontrolle sind), und Qualitätsverbesserung (proaktive Prozessoptimierung).

14 Grundsätze des umfassenden Qualitätsmanagements

Von W. Edwards Deming (mit einer starken Betonung des organisatorischen Wandels). Diese tragen auch den exakten Titel „Demings 14 Punkte für die Transformation des Managements“ oder einfach „14 Punkte für das Management“. Er stellte diese vierzehn Punkte erstmals in „Raus aus der Krise“ („Out of the Crisis“) dar:

  1. Schaffung einer dauerhaften Zielsetzung für die Verbesserung von Produkten und Dienstleistungen.
  2. Übernehmen Sie die neue Philosophie.
  3. Bauen Sie von vornherein Qualität in das Produkt ein.
  4. Minimierung der Gesamtkosten durch Zusammenarbeit mit einem einzigen Lieferanten.
  5. Verbessern Sie ständig und konstant jeden Prozess für Planung, Produktion und Service.
  6. Weiterbildung am Arbeitsplatz.
  7. Übernahme und Implementierung von Führungsaufgaben.
  8. Vergessen Sie Ihre Ängste.
  9. Abbau von Barrieren zwischen den Personalbereichen.
  10. Abschaffung von Slogans, Ermahnungen und Zielvorgaben für die Belegschaft, die Nullfehler und das ständige Erlangen von noch höheren Produktivitätsniveaus fordern.
  11. Abschaffung numerischer Quoten für die Belegschaft und numerischer Ziele für das Management. Ersetzen Sie Führerschaft.
  12. Beseitigung von Hindernissen, die den Mitarbeitern den Stolz auf ihre Arbeit nehmen. Der Fokus der Kontrolleure muss von der reinen Anzahl auf die Qualität verlagert werden.
  13. Einführung eines energischen Programms zur Weiterbildung und -entwicklung für alle Mitarbeiter.
  14. Schließen Sie ebenso alle Mitarbeiter des Unternehmens in die Prozesse ein, um den Wandel zu vollziehen.

7 Normen des umfassenden Qualitätsmanagements

Nach der ISO/TC 176. Dabei handelt es sich um das technische Komitee der Internationalen Organisation für Normung (ISO), welches die Qualitätsmanagementnormen wie ISO 9000 entwickelt und aufrechterhält. Mit der fünften und neuesten Auflage, die ISO 9001:2015 (8 Grundsätze des Qualitätsmanagements in der Fassung von 2008) wurden diese zu den 7 Qualitätsmanagement-Grundsätzen (QMPs) aktualisiert.

Ein Hauptunterschied ist die vollständige Streichung des Grundsatzes „Systemansatz für das Management“. Von diesem wird angenommen, dass er in den Grundsatz „Prozessansatz“ integriert wurde.

  • Kundenorientierung: Das Qualitätsmanagement ist in erster Linie darauf ausgerichtet, die Kundenerwartungen nicht nur zu erfüllen sondern stetig zu übertreffen.
  • Führung: Führungskräfte auf allen Ebenen sorgen für eine einheitliche Zielsetzung und Ausrichtung. Außerdem schaffen Sie Bedingungen, unter denen sich die Mitarbeiter für die Erreichung der Qualitätsziele der Organisation engagieren.
  • Engagement der Mitarbeiter: Kompetente, gut ausgebildete und engagierte Mitarbeiter auf allen Ebenen des Unternehmens sind eine wesentliche Voraussetzung für die Verbesserung der Fähigkeit, dauerhafte Werte zu schaffen und zu liefern.
  • Prozessorientierter Ansatz: Konsistente und vorhersehbare Ergebnisse werden effektiver und effizienter erzielt, wenn Aktivitäten als zusammenhängende Prozesse verstanden und verwaltet werden. Damit funktionieren diese als ein kohärentes System und nicht getrennt voneinander.
  • Verbesserung: Erfolgreiche Organisationen sind ständig auf Verbesserungen bedacht.
  • Evidenzbasierte Entscheidungsfindung: Entscheidungen, die auf der Analyse und Bewertung von Daten und Informationen beruhen, führen mit größerer Wahrscheinlichkeit zu den gewünschten Ergebnissen.
  • Beziehungsmanagement: Um nachhaltig erfolgreich zu sein, muss ein Unternehmen seine Beziehungen zu allen Interessengruppen (wie z. B. Lieferanten) verwalten und pflegen.

Häufig gestellte Fragen zum Total Quality Management (TQM)

Total Quality Management hat sich zwar im Laufe der Zeit weiterentwickelt – von den grundlegenden Konzepten, die von führenden Qualitätsexperten entwickelt wurden, bis hin zu den Standards und Methoden, die von globalen Organisationen anerkannt werden – seine Essenz des ganzheitlichen Qualitätsmanagements ist ihm jedoch stets erhalten geblieben. Hier finden Sie unsere Antworten auf einige der am häufigsten gestellten Fragen zum Thema Total Quality Management:

  • Was sind Beispiele für Total Quality Management aus der Praxis?

    Eines der bekanntesten Unternehmen, das Total Quality Management praktiziert, ist Toyota. Der größte Automobilhersteller der Welt führte TQM ein, indem er in einem ersten Schritt untersuchte, wie die Verbraucher seine Produkte nutzen. Um danach in einem zweiten Schritt die so gewonnenen Erkenntnisse zur Verbesserung eben dieser Produkte zu nutzen.
    Eine weitere Initiative, die zum Erfolg der TQM-Implementierung beitrug, war die Tatsache, dass die oberste Führungsebene die Verantwortung für die Qualität übernahm. Dadurch unterstützte, engagierte und leitete sie in weiterer Folge auch alle personellen und technischen Prozesse in diesem Zusammenhang.

  • Was ist eine TQM-Zertifizierung?

    Die TQM-Zertifizierung ist ein betriebswirtschaftlicher Kurs, der in der Regel von Bildungseinrichtungen angeboten wird. In einem solchen wird den Teilnehmern die Grundsätze des Total Quality Management für die praktische Anwendung am Arbeitsplatz vermittelt. Da es sich bei TQM um einen Ansatz für das Qualitätsmanagement handelt, können Organisationen nicht nach TQM zertifiziert werden. Es wird deshalb derzeit auch nicht von einer Zertifizierungsstelle verwaltet. Somit ist die Total-Quality-Management-Zertifizierung im Wesentlichen für die Ausbildung von Einzelpersonen gedacht, um die TQM-Grundsätze danach mit Hilfe von TQM-Tools im Unternehmen umzusetzen.

  • Erfordert das TQM eine ISO-9000-Zertifizierung?

    Nein, für ein umfassendes Qualitätsmanagement ist nicht unbedingt eine ISO-Zertifizierung erforderlich. Ein Qualitätsmanagementsystem, das internationalen Standards entspricht, kann jedoch dazu beitragen, die Umsetzung des TQM zu stärken. Der Total-Quality-Management-Ansatz wurde durch die, in der ISO 9001 festgelegten Anforderungen, allerdings standardisiert.

  • Wie hängt das Total Quality Management mit Six Sigma zusammen?

    TQM ist mit Six Sigma insofern verwandt, als beide Methoden in der Regel alle Bereiche des Unternehmens einbeziehen, um die besten Ergebnisse für die Kunden zu erzielen. Während das Total Quality Management allerdings die Bedeutung der Qualitätsverbesserung durch die Optimierung von Prozessen hervorhebt, zielt Six Sigma auf die Erhaltung bereits vorhandener Qualität ab. Dabei baut die Methode auf die Verringerung der Varianz in den Fertigungsprozessen und die Beseitigung von Fehlerursachen. In gewissem Maße kann Six Sigma also als ein verfeinerter, wissenschaftlicher Ansatz zur Verwirklichung des Total Quality Management in Unternehmen betrachtet werden.

  • Was ist der Hauptunterschied zwischen Total Quality Management und Lean Manufacturing?

    Der Hauptunterschied zwischen Total Quality Management und Lean Manufacturing besteht darin, dass das TQM allgemeine Methoden zum Qualitätsmanagement im gesamten Unternehmen umfasst. Lean hingegen den Schwerpunkt auf die Minimierung von Verschwendung legt, um die Qualität der Produktionsprozesse zu optimieren. Als Nebenprodukt dieser Effizienzverbesserung in den Verfahren und Arbeitsabläufen kann natürlich gleichzeitig eine Qualitätsverbesserung erzielt werden. Aufgrund dieser besonderen Ähnlichkeit wird Lean auch häufig mit Six Sigma in Verbindung gebracht und gemeinsam als „Lean Six Sigma“ bezeichnet.

Wie Sie Total Quality Management mit SafetyCulture (iAuditor) noch einfacher umsetzen

Die Anwendung von Total Quality Management kann eine Herausforderung sein, vor allem, weil sein Umfang auf den ersten Blick überwältigend groß erscheint. Mit Hilfe einer digitalen Betriebsmanagementplattform wie SafetyCulture (vormals iAuditor) können Unternehmen ihre TQM-Umsetzung rationalisieren. Mit SafetyCulture (iAuditor) können Mitarbeiter in jeden Aspekt der Unternehmenstätigkeit ganz leicht Total Quality Management integrieren:

  • Bringen sie alle auf dieselbe Seite – Machen Sie Ihre Qualitätsplanung greifbarer, indem Sie Vorlagen erstellen und anpassen, die innerhalb weniger Minuten in verschiedenen Teams eingesetzt werden können.
  • Auf ein gemeinsames Ziel hinarbeiten Einfache Erstellung von Arbeitsabläufen inklusive erweiterter Verwaltungsfunktionen für die Planung von Inspektionen, die gemeinsame Nutzung von Berichten und vieles mehr.
  • Stagnation in Aktion umwandeln – Bessere Zusammenarbeit bei jedem Qualitätsproblem und jeder zugewiesenen Maßnahme durch nachvollziehbare Zeitpläne, die wie ein Gespräch aussehen. Teammitglieder können aber nicht nur miteinander chatten sondern darüber hinaus auch Fotos hinzufügen.
  • Mit Ihren Daten den Weg weisen Behalten Sie sowohl den Überblick über das große Ganze als auch die verbesserungswürdigen Details im Auge, indem Sie die Trends in der Gesamtheit betrachten oder einzelne Antworten genauer anschauen.