Warum ist eine OSHA-Zertifizierung wichtig?
Das Gesetz über Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz von 1970 (Occupational Safety and Health Act, OSH Act) wurde verabschiedet, um zu verhindern, dass Arbeitnehmer bei der Arbeit erkranken, verletzt oder gar getötet werden. Mit diesem Gesetz wurde die Occupation Safety and Health Administration (OSHA) geschaffen, die für sichere Arbeitsbedingungen sorgen soll, indem sie Normen festlegt und durchsetzt. Die OSHA bietet auch Informationen, Schulungen und Unterstützung sowohl für Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer.
Nach dem Arbeitsschutzgesetz sind die Arbeitgeber verpflichtet, für einen sicheren Arbeitsplatz zu sorgen. Durch die Verwendung von OSHA-Checklisten können sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer gegenseitig dabei unterstützen, Gefahren zu erkennen, Risiken zu minimieren und die Sicherheit am Arbeitsplatz zu erhöhen.
Worauf achtet die OSHA bei einer Inspektion?
OSHA-Inspektionen konzentrieren sich in der Regel auf als besonders gefährlich eingestufte Arbeitsstätten oder -bereiche, um in diesen die Prioritäten zu setzen. Ebenso achtet die Agentur auf potenzielle Gefahren, die leider zu oft übersehen werden. Insbesondere in Bereichen, die als sicher gelten, und an Geräten, die als harmlos angesehen werden.
Beschwerden von Mitarbeitern, Unternehmen, Behörden und den Medien finden in der Regel Beachtung und lösen oft spontane OSHA-Sicherheitsaudits aus.
Insbesondere schwere Verletzungen und Todesfälle müssen der OSHA unverzüglich gemeldet werden. Auf der Grundlage dieser Daten stellt die OSHA fest, ob bestimmte Arbeitsplätze oder Branchen als besonders gefährlich oder risikoreich einzustufen sind.
Diese risikoreichen Arbeitsplätze werden von ihr in weiterer Folge vorrangig besucht. Somit ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie häufiger und stichprobenartig inspiziert werden, allgemein hoch. Unternehmen mit 10 oder weniger Beschäftigten brauchen sich dagegen keine Sorgen zu machen, denn sie sind von stichprobenartigen OSHA-Sicherheitsaudits ausgenommen.
Trotzdem sollten alle Unternehmen – unabhängig von der Branche – der Sicherheit oberste Priorität einräumen. OSHA-Inspektionen sollten als Schutzmaßnahmen für bereits bestehende Sicherheitsvorkehrungen betrachtet werden. Und nicht als Drohungen, um Unternehmen zur Schaffung einer effektiven Sicherheitskultur zu zwingen.
Wenn ein Unternehmen weiß, was es von einem OSHA-Sicherheitsaudit zu erwarten hat, dann kann es sich optimal vorbereiten. Und schon alleine durch den Vorbereitungsprozess beispielsweise die Unfallrate senken, bestehende Sicherheitsprotokolle überprüfen und die Arbeitssicherheit fördern.
Die 3 Teile einer Inspektion zur OSHA-Zertifizierung
Während einer Inspektion kann der OSHA-Vertreter einige einleitende Fragen stellen. Es ist wichtig, dass Sie als Unternehmensvertreter diese Fragen so wahrheitsgemäß und genau wie möglich beantworten. Selbst, falls Sie sich nicht sicher sein sollten, ob Ihr Unternehmen insgesamt sicher ist, ist es ratsam, den Inspektor wie geplant weiterarbeiten zu lassen.
Der Versuch, eine Inspektion hinauszuzögern, lässt bei diesem nämlich die Alarmglocken schrillen. Dadurch wird er in der Regel veranlasst wiederzukommen und eine besonders gründliche Untersuchung durchführen.
Eine OSHA-Inspektion ist in drei Hauptteile oder Phasen unterteilt:
- Eröffnungskonferenz
Alle OSHA-Sicherheitsaudits beginnen damit, dass der Inspektor den Zweck und den Ablauf der Inspektion darlegt. Wenn es sich um eine formelle Beschwerde handelt, werden auch Kopien von dieser vorgelegt. Zu einer Inspektionen können auch Mitarbeitergespräche gehören. Diese werden je nach Wunsch des Mitarbeiters unter vier Augen oder in Anwesenheit von Führungskräften durchgeführt. - Begehung der Einrichtung
Der OSHA-Inspektor wird den Betrieb besichtigen und Notizen sowie Fotos zur Dokumentation machen. Das Unternehmen kann einen Arbeitnehmervertreter wählen, der ihn bei der Begehung begleitet – muss dies aber nicht. Die Inspektionen sind nicht auf einen bestimmten Unternehmensbereich beschränkt. Unabhängig davon, ob sie auf eine bestimmte Beschwerde zurückzuführen sind oder nicht. Wenn ein OSHA-Inspektor einen Verstoß feststellt, kann er die Inspektion mit Genehmigung des Unternehmens auch ausweiten. - Abschlusskonferenz
Nach einem gründlichen Rundgang durch den Betrieb sollte der OSHA-Inspektor in der Abschlussbesprechung die Ergebnisse mitteilen. Einschließlich aller festgestellten Verstöße, unsicheren Bereiche oder Praktiken. Die Arbeitnehmervertreter sollten die Empfehlungen des Inspektors überprüfen und etwaige Mängel beheben.
Diese Checkliste für OSHA-Inspektionen umfasst die folgenden Abschnitte:
- Entsendung durch den Arbeitgeber,
- Buchführung,
- Programm für Sicherheit und Gesundheit,
- Medizinische Dienste und Erste Hilfe,
- Brandschutz,
- Persönliche Schutzausrüstung (PSA),
- Allgemeines Arbeitsumfeld,
- Laufwege,
- Öffnungen in Boden und Wand,
- Treppe und Treppenhäuser,
- Erhöhte Flächen,
- Ausgänge oder Ausstieg-Evakuierung,
- Fluchttüren,
- Tragbare Leitern,
- Handwerkzeuge und Ausrüstung.
Die oben genannten sind die ersten 15 Abschnitte. Sie können die vollständige OSHA-Checkliste hier kostenlos ansehen und/oder ausdrucken. In unserer Bibliothek finden Sie noch eine Vielzahl weiterer Checklisten zur OSHA-Zertifizierung und -Inspektion.
Wie Sie eine OSHA-Inspektion bestehen
Die Einführung einer starken Sicherheitskultur am Arbeitsplatz sorgt dafür, dass Sie sich keine Sorgen über zufällige OSHA-Sicherheitsaudits machen müssen. Es kann jedoch nicht schaden, immer vorbereitet zu sein und zu wissen, wie Sie eine OSHA-Sicherheitsinspektion bestehen. Die folgenden Tipps tragen dazu bei, dass eine solche bei Ihnen so reibungslos wie möglich verläuft:
- Legen Sie einen Prozess fest.
Zufällige Inspektionen sind nicht so zufällig, wenn man weiß, was zu tun ist, wenn ein Inspektor auftaucht. Legen Sie ein Verfahren für den Fall von OSHA-Inspektionen fest, damit die Mitarbeiter darauf vorbereitet sind. Bestimmen Sie einen Vertreter, der den Inspektor abholt und ihn bei der Begehung der Anlage begleitet. - Halten Sie die notwendigen Unterlagen bereit.
Da die Inspektoren Ihre Unterlagen einsehen wollen, ist es wichtig, dass diese organisiert und übersichtlich sind. Das Wichtigste ist jedoch, dass Sie vollständige und genaue Aufzeichnungen führen, damit Sie optimal auf stichprobenartige OSHA-Sicherheitsaudits vorbereitet sind. - Beantworten Sie alle Fragen so genau wie möglich.
OSHA-Inspektionen können die Mitarbeiter nervös machen und dazu führen, dass sie Angst haben, die „falschen“ Dinge zu sagen. Besorgnis ist ganz natürlich, aber es ist wichtig, den Mitarbeitern zu vermitteln, dass Ehrlichkeit bei einer Inspektion die beste Strategie ist. Die Vorenthaltung von Informationen kann sich als nachteilig erweisen und schwerwiegende Folgen für Ihr Unternehmen haben. - Gehen Sie Probleme so schnell wie möglich an.
Der Inspektor wird auf Verstöße und mögliche Vorladungen hinweisen. Warten Sie nicht auf die offizielle Vorladung und gehen Sie die Probleme proaktiv an. Falls Sie dabei noch weitere Probleme feststellen sollten, die bei der Inspektion nicht berücksichtigt wurden, sollten Sie auch diese ansprechen. Es steht Ihnen auch frei, dem Prüfer Fragen zu stellen, damit Sie wissen, wie Sie bestimmte Probleme lösen können. - Stellen Sie die erforderlichen Schulungsprogramme bereit.
Die OSHA-Richtlinien und -Standards können sich im Laufe der Zeit ändern. Daher ist es wichtig, stets auf dem neuesten Stand über diese zu sein. Schulungen, Sicherheitsprogramme oder Sicherheitsvorschriften für Mitarbeiter und regelmäßige Aktualisierung von Sicherheitsmaterialien und -richtlinien gehören hier ebenso dazu. Die Einhaltung der OSHA-Bestimmungen lässt sich leicht aufrechterhalten, wenn jeder im Unternehmen weiß, was zu tun ist – und vor allem auch, wie es zu tun ist.
Ausfüllen von OSHA-Compliance-Checklisten auf Ihrem Mobilgerät
Erstellen Sie Ihre eigene Checkliste oder laden Sie eine Vorlage herunter. Von Inspektionen von Augenspülstationen bis hin zu der täglichen Kontrolle von Gabelstaplern können Sie ein Tool wie SafetyCulture (iAuditor) verwenden, um diese schnell und einfach durchzuführen.
Berichte generieren und anzeigen
Schaffen Sie Transparenz in Ihrem Unternehmen, indem Sie schnell und einfach PDF-Berichte erstellen und weitergeben. Erhalten Sie Echtzeitdaten, um Sicherheitsrisiken zu erkennen, die Aufmerksamkeit erfordern, und verfolgen Sie Verbesserungen im Verlauf der Zeit.
Fallstudie Level 10: Bauwesen
Das Projekt 181 Fremont ist ein 54-stöckiges Hochhaus mit einer Höhe von 800 Fuß, welches das zweithöchste und eindruckvollste Gebäude im Finanzbezirk von San Francisco sein wird. Das Ziel von Level 10 Construction war die termingerechte Fertigstellung des Gebäudes, die Einhaltung des Budgets und vor allem die Aufrechterhaltung der Qualität und Sicherheit des Bauwerks sowie der Menschen, die an dem Projekt arbeiten. Lesen Sie mehr Fallstudien unserer Kunden.