Baugrubensicherung

Erfahren Sie alles, was Sie über die Sicherung von Baugruben, Ausschachtungen und Gräben wissen müssen: Die wichtigsten Vorschriften, Methoden und Arten von Schutzmaßnahmen.

Was ist Baugrubensicherung?

Die Sicherung von Baugruben beschreibt eine Reihe von standardisierten Sicherheitsvorkehrungen für Aushub- und Grabungsarbeiten. Die damit verbundenen Vorschriften dienen dazu Gefahrenquellen zu beseitigen und Risiken zu minimieren.

Baugrubensicherung: Die wichtigsten Maßnahmen.

Baugrubensicherung: Die wichtigsten Maßnahmen.

Behandelte Themen:

Was sind die OSHA-Vorschriften für Baugrubensicherung?

Bei den OSHA-Normen für die Baugrubensicherung handelt es sich um Vorschriften für das Ausheben von Gräben und Baugruben, einschließlich der richtigen Schutzsysteme und Vorsichtsmaßnahmen. In den U.S.-Bundesvorschriften für Aushubarbeiten finden sich diese insbesondere in Titel 29 (Arbeit), Teil 1926 (Sicherheits- und Gesundheitsvorschriften für das Bauwesen) Unterabschnitt P (Aushubarbeiten) oder 29 CFR 1926 Unterabschnitt P. Die Aushubvorschriften enthalten auch Anhänge für die folgenden Bereiche:

  • Klassifizierung von Böden;
  • Schräglage und Neigung;
  • Holzverbau für Gräben;
  • Hydraulischer Aluminium-Verbau für Gräben;
  • Alternativen zum Verbau aus Holz;
  • und die richtige Auswahl der Schutzsysteme.

Was ist der Unterschied zwischen Grabenbau und Aushub?

Der Anwendungsbereich und die Anwendung der Aushubnormen besagt, dass Aushubarbeiten auch Gräben umfassen. Das bedeutet, dass ein Graben nichts anderes als eine spezielle Art von Aushub ist. Ein Graben wird als eine im Verhältnis zur Länge schmale Aushöhlung definiert, deren Tiefe im Allgemeinen größer als die Breite ist. Der Hauptunterschied besteht also darin, dass „Aushub“ der Oberbegriff ist, der jeden vom Menschen verursachten Einschnitt in eine Erdoberfläche umfasst. Einschließlich Grabungsarbeiten und Gräben. Während demzufolge ein Graben als Grabenaushub bezeichnet werden kann und alle Gräben Aushub sind, sind nicht alle Aushubarbeiten Gräben.

Wie muss eine Baugrube gesichert sein?

Aushubarbeiten gehören zu den gefährlichsten Arbeiten im Baugewerbe. Zu den mit diesen verbundenen Risiken gehören Einstürze, herabfallende Lasten, gesundheitsschädliche Gase sowie Gefahren durch den Einsatz schwerer Maschinen. Regelmäßige Inspektionen vor Beginn der Arbeiten können diese und dadurch in weiterer Folge das Verletzungsrisiko verringern. Bei den Sicherheitsinspektionen sollten die Art der Aushubarbeiten, die vorhandenen Stütz- und Warnsysteme, die Zu- und Ausstiegsbereiche, die Wetterbedingungen, die eingesetzten schweren Geräte sowie die PSA in Betracht gezogen und überprüft werden.

Was sind die Gefahren bei Aushubarbeiten?

Wie bereits erwähnt ist ein Aushub laut OSHA-Definition „Jeder von Menschenhand geschaffene Einschnitt, Hohlraum, Graben oder jede Vertiefung in der Erdoberfläche, die durch Erdabtrag entstanden ist“. Solche bergen wie ebenso bereits erwähnt verschiedene Gefahren. Im Folgenden sind einige von diesen aufgeführt:

  • Der Einsturz der Seitenwände der Baugrube.
  • Herabfallende Materialien oder einstürzendes Erdreich.
  • Stürze: Eine Person stürzt oder stürzt von einem Fahrzeug oder Gerüst herunter.
  • Nahegelegene Gebäude stürzen in die Baugrube ein.
  • Stromschlag, Explosion, Gasaustritt oder Überschwemmung – jeweils verursacht durch Schäden an unterirdischen Leitungen.

Was ist die tödlichste Gefahr in Baugruben?

Ein Einsturz ist wahrscheinlich die tödlichste Gefahr bei Aushubarbeiten. Dabei stürzen Wände plötzlich und ohne Vorwarnung ein, sodass den Arbeitern keine Zeit bleibt, sich in Sicherheit zu bringen und sie unter kubikmeterweise Erde begraben werden. Aus den Daten des U.S. Bureau of Labor Statistics geht hervor, dass 3 von 4 Todesfällen im Zusammenhang mit Grabungsarbeiten durch Einstürze verursacht werden.

Was sind die wichtigsten Sicherheitsmaßnahmen für Baugruben?

Eine Untersuchung der OSHA ergab, dass der Hauptgrund für den Einsturz von Baugruben darin liegt, dass sie nicht ordnungsgemäß geschützt bzw. abgestützt sind. Schutzsysteme, wie z. B. das Absenken des Bodens, das Abstützen der Seitenwände mit Bohlen, Hydraulikzylindern oder einer anderen Art von Verbau, sowie das Abschirmen des Grabens mit einer Grabenbox, sollten als Basisschutz stets vorhanden sein. Weitere Sicherheitsmaßnahmen für Baugruben sind:

  • Die Seitenwände sollten entweder abgestützt oder mit Platten verstärkt werden.
  • Aushubmaterial sollte in sicherer Entfernung von der Baugrube gelagert werden, um das Risiko zu verringern, dass es wieder zurückrutscht.
  • Das Anbringen von Absperrungen an der Baugrube ist eine wichtige Vorsichtsmaßnahme, um zu verhindern, dass Personen in diese hineinstürzen.
  • Es ist sicherer, wenn Fahrzeuge nicht in den Aushubbereich einfahren. Falls dies jedoch unbedingt erforderlich sein sollte, sollte das Risiko durch den Einsatz von Barrieren und Absperrungen gemindert werden.
  • Anhand von Kabel-, Rohr- und Versorgungsplänen sollte sichergestellt werden, dass der Verlauf von unterirdischen Leitungen bekannt ist. So kann dieser markiert werden, um Arbeiten in und um die jeweiligen Bereiche möglichst vorsichtig auszuführen – oder im Idealfall ganz zu vermeiden.
  • In den Bereichen, in denen unterirdische Leitungen verlegt sind, sollten mechanische Geräte vermieden und stattdessen Spaten und/oder Schaufeln verwendet werden. Spitzhacken und Gabelzinken sollten ebenfalls vermieden werden, da die Gefahr besteht, dass sie Kabel und Rohre durchbohren.
  • Überschwemmungen in Baugruben können vermieden werden, indem dafür gesorgt wird, dass geeignete Pumpvorrichtungen vorhanden sind, um eventuell eindringendes Wasser leicht in einen sicheren Bereich abzupumpen.

Beispiele für Baugrubensicherung

Die OSHA verlangt von Arbeitgebern, dass sie Schutzmaßnahmen für die Sicherheit der Mitarbeiter ergreifen, bevor diese in oder in der Nähe von Aushubarbeiten arbeiten. Im Folgenden finden Sie einige Beispiele für solche Methoden zur Sicherung von Baugruben:

  • Rampen: Unabhängig davon, ob sie ausschließlich von den Beschäftigten oder ebenso Maschinen benutzt werden, müssen diese ausnahmslos nach dem Entwurf einer sachkundigen Person errichtet werden.
  • Warnwesten: Alle Arbeiter in einer Baugrube – vor allem, falls diese zusätzlichem dem Verkehr ausgesetzt sind – müssen Warnwesten oder Kleidung mit vergleichbarem reflektierendem Material tragen.
  • Warnschilder: Arbeiter, die mit beweglichen Maschinen hantieren bzw. Fahrzeuge lenken, müssen jederzeit dazu in der Lage sein den Rand der Baugruppe ausmachen zu können. Zu diesem Zweck müssen Warnschilder oder Absperrungen eingesetzt werden.
  • Test der Luftqualität: Der Zustand der Atemluft in und um Baugruben muss fortlaufend getestet werden, um sicherzustellen, dass diese keine gesundheitsgefährdenden Stoffe enthält.
  • Notfallausrüstung: Ausrüstungen wie Krankentragen, Auffanggurte usw. müssen für Notfälle in ausreichendem Umfang verfügbar sein.
  • Regelmäßige Inspektionen: Regelmäßig durchgeführte Inspektionen durch qualifizierte Aufsichtspersonen tragen dazu bei, die Sicherheit bei Grabungsarbeiten zu verstärken. Durch Inspektionen vor Schichtbeginn können Sicherheitsprobleme proaktiv erkannt und noch vor der Arbeitsaufnahme beseitigt werden.

Wer ist eine „qualifizierte Aufsichtsperson“ für die Sicherheit bei Ausgrabungen?

Eine sachkundige Person im Bereich der Aushubsicherheit ist ein vom Arbeitgeber ernannter Mitarbeiter, der dazu in der Lage ist die Risiken im Arbeitsbereich korrekt einschätzen und gegebenenfalls direkt Korrekturmaßnahmen zu ergreifen. Zu diesem Zweck sollte dieser in der Lage sein Inspektionen vor Ort durchzuführen, um den Boden zu klassifizieren, Schutzsysteme zu inspizieren, Rampen zu planen und Pumpen zur Wasserentfernung zu überwachen.

Sicherheitsschulung für die Baugrubensicherung

Zweifelsohne spielt eine angemessene Ausbildung eine wesentliche Rolle bei der Gewährleistung der Sicherheit bei Grabungsarbeiten. In einer Sicherheitsschulung für die Baugrubensicherung werden in der Regel grundlegende Definitionen, Vorausplanung und Schutzsysteme behandelt. Melden Sie sich jetzt an und schulen Sie sich und Ihr Team mit dem kostenlosen Kurs zu Sicherheit bei Aushub- und Grabungsarbeiten von EdApp – einer preisgekrönten mobilen Mikro-Lernplattform. Mit Hilfe moderner Technologie können Sie Sicherheitsschulungen für Aushubarbeiten problemlos an mehreren Standorten gleichzeitig durchführen und überwachen. Ganz egal, an welchem Ort Sie sich gerade befinden sollten.

Toolbox-Talks zur Baugrubensicherung

Eine weitere Möglichkeit, die Sicherheit bei Grabungsarbeiten zu erhöhen, ist die regelmäßige Durchführung von Toolbox Talks. Nachfolgend finden Sie einige Beispiele für relevante Sicherheitsthemen im Erdbau, die Sie dabei mit Ihrem Team besprechen sollten:

  • Sicherer Zugang zu und Ausstieg vom Aushub.
  • Verhindern der Verschiebung von Rampen und Fahrwegen.
  • Sicherheitstipps für schräge und geneigte Ausschachtungen.
  • Erkennen von Anzeichen für gesundheitsgefährdende Atemluft.
  • Vorsichtsmaßnahmen für die Exposition gegenüber dem Straßenverkehr.
  • Sicherheitsmaßnahmen für die Exposition gegenüber herabfallenden Lasten.
  • Schutz vor Gefahren durch Wassereintritt.
  • Anerkannte technische Praktiken für spezifische Aushubstellen.
  • Anwendung tabellarischer Daten durch zugelassene Fachingenieure.
  • Grundlagen der Rettungsausrüstung für Notfälle.

Wie wird ein Aushub sicher durchgeführt?

Um Arbeiter vor Verletzungen (oder gar Todesfällen) durch Unfälle zu schützen, müssen zu Beginn der Aushubarbeiten Präventivmaßnahmen ergriffen werden. Nach Angaben der OSHA sollten die allgemeinen Sicherheitsmaßnahmen dabei Folgendes umfassen:

  1. Kontrollieren Sie die Baugrube täglich – und zwar vor Beginn der Arbeiten.
  2. Halten Sie sich nicht in der Nähe einer ungeschützten Baugrube auf.
  3. Informieren Sie sich vor der Arbeitsaufnahme über die Wetterprognose – achten Sie dabei vor allem auf prognostizierten Regen und Sturm.
  4. Halten Sie schweres Gerät von den Grabenrändern fern.
  5. Achten Sie auf die Lage von unterirdischen Versorgungsleitungen.
  6. Tragen Sie immer angemessene Schutzausrüstung.
  7. Arbeiten Sie nicht unter angehobenen Lasten.
  8. Führen Sie fortlaufend Tests der Atemluft durch. Falls dabei zu irgendeinem Zeitpunkt ein zu niedriger Sauerstoffgehalt oder giftige Gase festgestellt werden, muss der Arbeitsbereich unverzüglich verlassen werden – und darf anschließend auch nicht wieder betreten werden.
  9. Installation von geeigneten Schutzsystemen zur Absicherung der Seitenwände der Baugrube (Erdanker, Spritzbeton, Spundwand, Bohrpfahlwand, Schlitzwand, Pfahlwand, Holz).
  10. Die Planung und Durchführung von Sicherheitsmaßnahmen muss von einer sachkundigen Person vorgenommen werden.
  11. Verwenden Sie eine Checkliste, um regelmäßige Inspektionen durchzuführen.

Risikobewertung von Baugruben mit SafetyCulture (iAuditor)

Eine regelmäßige Gefährdungsbeurteilung von Grabungsarbeiten trägt dazu bei, die Arbeitssicherheit zu verbessern. SafetyCulture (vormals iAuditor) ist eine mobilfähige App, mit der vom Beginn der Aushubarbeiten an sichergestellt wird, dass die entsprechenden Sicherheitsprotokolle befolgt werden.

Mit SafetyCulture (iAuditor) können Sie schnell und einfach das Folgende durchführen:

  • Risikobewertung von Grabungsarbeiten jederzeit, überall und auf jedem mobilen Gerät durchführen – auch wenn Sie offline sind.
  • Fotobeweise für die Nichteinhaltung von Sicherheitsprotokollen aufnehmen.
  • Berichte über die Risikobewertung mit nur einem Fingertipp erstellen.
  • Diese Berichte anschließend in der Cloud speichern, um sie zu teilen, gemeinsam zu nutzen, und zu überprüfen.