Was ist eine Gefährdungsbeurteilung und warum ist sie wichtig?
Eine Gefährdungsbeurteilung, Job Safety Analysis (JSA) oder Job Hazard Analysis (JHA) auf Englisch, ist ein Prozess, mit dem ein Arbeitsablauf analysiert wird um herauszufinden, was der sicherste Weg ist, ihn durchzuführen. Der Prozess beinhaltet typischerweise 1) die Zerlegung einer Arbeit in kleinere Schritte und die Beobachtung eines Arbeiters bei der Ausführung, 2) die Ermittlung der potenziellen Gefahren für jeden Schritt und 3) die Festlegung von Präventivmaßnahmen und Kontrollen zur Vermeidung dieser Gefahren.
Gefährliche Arbeitsplätze profitieren am meisten von einer Gefährdungsbeurteilung, da sie die Gefahren, die zu schweren Verletzungen oder Todesfällen führen, reduzieren oder beseitigen kann. Eine Gefährdungsbeurteilung erhöht das Wissen über die Arbeit, fördert die Teamarbeit, dient als Gesundheits- und Sicherheitsstandard sowie als Lehrmittel und unterstützt die Untersuchung von Arbeitsunfällen. Eine Gefährdungsbeurteilungsvorlage wird bei der Durchführung eines Gefährdungsbeurteilungsverfahrens verwendet und dient zur Erstellung eines Sicherheits- und Empfehlungsberichts.
Welche Arbeitsplätze eignen sich sind für eine Gefährdungsbeurteilung?
In vielen Fällen kann eine Gefährdungsbeurteilung an Ihrem Arbeitsplatz durchgeführt werden, wobei jedoch folgende Arten von Arbeitsplätzen Vorrang haben sollten:
- Höchste Verletzungs- oder Krankheitsraten;
- Das Potenzial, schwere oder behindernde Verletzungen oder Krankheiten zu verursachen, auch wenn es keine Vorgeschichte von früheren Unfällen gibt;
- Einfaches menschliches Versagen, das zu einem schweren Unfall oder einer schweren Verletzung führen könnte;
- Geänderte Arbeitsprozesse und Verfahren; und
- Ausreichende Komplexität, um schriftliche Anweisungen zu erfordern
Top 10 der gefährlichsten Jobs in den Vereinigten Staaten
Die jüngste Zählung der Todesopfer am Arbeitsplatz des US Bureau of Labor Statistics ermittelte die Top 10 der gefährlichsten Arbeitsplätze in den USA. Diese gefährlichen Arbeitsplätze würden von einer Gefährdungsbeurteilung erheblich profitieren:
- Holzfäller
- Fischer und Fischereiarbeiter
- Piloten und Flugingenieure
- Dachdecker
- Müll- und Recyclingarbeiter
- Eisen- und Stahlbauarbeiter
- FahrerInnen/VerkäuferInnen und Lkw-FahrerInnen
- Landwirte, Viehzüchter und andere landwirtschaftliche UnternehmerInnen
- Vorarbeiter im Baugewerbe und in der Gewinnung von Bodenschätzen
- Diverse landwirtschaftliche Arbeiter
4 Kernschritte für eine erfolgreiche Gefährdungsbeurteilung
Diese vier Kernschritte können Ihnen helfen, mit der Durchführung effektiverer Gefährdungsbeurteilungen zu beginnen:
1. Wählen Sie den richtigen Arbeitsplatz aus
- Wählen Sie eine Tätigkeiten, die eine hohe Unfallhäufigkeit und Unfallschwere aufweist und schwere Verletzungen zur Folge hat
- Eine Tätigkeiten, die mit gefährlichen und schädlichen Produkten in Berührung kommt
- Neu geschaffene Tätigkeiten, bei denen es an Erfahrung mangelt und bei denen Gefahren nicht vorhersehbar sind.
- Tätigkeiten mit neuen Verfahrensänderungen
- Selten ausgeübte Tätigkeiten oder nicht-routinemäßige Tätigkeiten, die die Arbeiter einem größeren Risiko aussetzen
2. Unterteilen Sie die Tätigkeit in einzelne Schritte
- Seien Sie weder zu allgemein noch zu detailliert
- Als Faustregel sind 10 Schritte ausreichend
- Ordnen Sie die Schritte in der richtigen Reihenfolge an
- Einzelschritte sollten mit Verben beschrieben werden.
- Machen Sie Notizen über „Was getan wird“, nicht „Wie es getan wird“.
- Die Tätigkeit sollte zu den normalen Zeiten und Bedingungen beobachtet werden
- Es sollten nur normale Werkzeuge und Geräte verwendet werden.
3. Identifizieren Sie potenzielle Gefahrenquelen.
Stellen Sie bei der Identifizierung von Gefahrenquellen die richtigen Fragen:
- Sind die Arbeiter der Gefahr von Stürzen, Ausrutschen und Stolpern ausgesetzt?
- Sind die Arbeiter extremen Temperaturen ausgesetzt?
- Sind die Arbeiter dem Risiko ausgesetzt, zwischen Gegenständen eingeklemmt zu werden?
- Sind die Arbeiter explosiven und brennbaren Materialien ausgesetzt?
- Sind die Arbeiter der Gefahr eines Stromschlags ausgesetzt
4. Vorbeugende Maßnahmen festlegen
- Beseitigung der Gefahrenquellen, durch Anwendung eines anderen Verfahrens, Modifizierung eines bestehenden Verfahrens, Verbessurng des Umfelds und der Werkzeuge.
- Eindämmen der Gefahrenquelle durch den Einsatz von Maschinenschutzvorrichtungen, Einhausungen, Arbeitskabinen oder ähnlichen Vorrichtungen, wenn die Gefahrenquelle nicht beseitigt werden kann.
- Arbeitsabläufe umorganisieren.
- Minimierung der Risikobelastung, durch Verringerung der Frequenz mit welcher Arbeiter den Gefahrenquellen ausgesetzt sind.